Beratungsstellen bedarfsgerecht ausfinanzieren

Die Anzahl rechter Angriffe in Thüringen ist laut der Beratungsstelle für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt ezra so hoch wie noch nie seit ihrem Bestehen. Dabei wird auch das Rekordjahr 2022 noch einmal deutlich übertroffen. Die Angriffe im öffentlichen Raum steigen um fast 50% im Vergleich zum Vorjahr.

Die Anzahl rechter Angriffe in Thüringen ist laut der Beratungsstelle für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt ezra so hoch wie noch nie seit ihrem Bestehen. Dabei wird auch das Rekordjahr 2022 noch einmal deutlich übertroffen. Die Angriffe im öffentlichen Raum steigen um fast 50% im Vergleich zum Vorjahr.

Diese und noch mehr Zahlen hat die Beratungsstelle vor nicht einmal drei Monaten veröffentlicht. Dennoch ist der Landesrechnungshof der Auffassung, das Land Thüringen müsse hier Einsparungen treffen. Da frage ich mich doch, inwieweit ist eine Institution wie der Landesrechnungshof bzw. seine Einschätzungen überhaupt sinnvoll, wenn schlichtweg reine Geldbewegung angeschaut, aber gesellschaftliche und andere mit den Ausgaben verbundene Zusammenhänge in die Betrachtung offensichtlich nicht einbezogen werden? Welchen Mehrwert hat eine derart eindimensionale Betrachtung?

Auch wenn die Beratungsstelle besser ausgestattet ist, als noch vor einigen Jahren, ist dies aus meiner Sicht, vor allem angesichts der steigenden Betroffenenzahlen und der noch viel höheren Dunkelziffer, nicht ausreichend. Anstatt dort Finanzierungen zusammenzukürzen, müsste die Finanzierung ausgebaut werden. Wenn der Staat es schon nicht schafft, Menschen konsequent vor menschenfeindlichen Übergriffen zu schützen, dann darf er den Betroffenen nicht noch zusätzlich die Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen dieser Angriffe entziehen. Hier ist eben der Staat in der Pflicht und dieser muss er auch nachkommen und die Beratungsstellen bedarfsgerecht ausfinanzieren.